Uhrenarmbänder im Überblick Teil 1: Das Lederband

Ein Lederband ist natürlich der Klassiker, für jeden Stil und Design geeignet, dezent und elegant.
Aber es gibt sehr große Unterschiede, optisch, preislich und qualitativ: feine Ausführungen, die sehr empfindlich sind oder Bänder, die so robust sind, das sie fast alles mitmachen.
Eulit, Kaufmann, Graf, Hirsch, Rios 1931 und Morellato sind Hersteller, die man mit qualitativ hochwertigen Bändern verbindet, die aber auch ihren Preis haben, da sie in mindestens 60 Arbeitsschritten handwerklich entstehen. In großen Kaufhäusern findet man wesentlich günstigere Varianten. Auch gilt zu bedenken, was das Band aushalten soll. Ein wasserfestes oder wasserabweisendes für diejenigen, die viel mit Wasser in Berührung kommen. Der größte Feind des Leders ist allerdings der Schweiß und nicht das Wasser. Schweiß kann längerfristig zu Farbveränderungen und Brüchigkeit führen. Die Qualität von hochwertig verarbeitenden Bändern spiegelt sich natürlich im Preis wieder. Die einen schwören auf solides Sattler-Handwerk, bei dem das Band nicht geklebt, sondern ausschließlich genäht ist. Andere legen Wert auf fasertief verbundenes Leder, so dass gar nicht genäht werden muss.
Somit gibt es verschiedene Möglichkeiten beim Aufbau der Bänder: Zum einen das Vollumbuggband, ein traditionelles Verfahren zur Herstellung von Bändern, das aber in der heutigen Zeit zu einer Rarität geworden ist, da die einfachste Art bereits ca. 140 Arbeitsgänge beinhaltet. Dabei wird das Obermaterial rund um eine Einlage, bevorzugt klima- und atmungsaktives Baumwollvlies, geschlagen, verklebt und mit dem Futterleder verleimt. Dieses verhindert dass keine Bakterien in das Uhrenband eintreten können. Nachfolgend werden sämtliche Schichten miteinander vernäht.
Dann gibt es das, von Hans Hirsch entwickelte und patentierte Verfahren, die Hirsch-Rembordé-Technik, heutiger Standard weltweiter Uhrenbandindustrie. Beim Rembordieren wird in einem speziellen Produktionsverfahren das Oberleder um die Kanten des Futterleders gelegt und unter Druck und Wärme mit diesem verklebt, fugenlos und fasertief. Somit sind die Seitenkanten geschlossen, es entsteht ein unsichtbarer Lederübergang und bietet Schutz vor Schmutz, Schweiß, Wasser, usw.
Kalbs- und Rinderleder dienen meist als Ausgangsmaterial, aber auch Exoten, wie Kroko-, Eidechsen-, Straußen-, Hai- oder Rochenleder erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Lederart eine s Lederbandes ist letztlich jedoch nicht für die Qualität verantwortlich, sondern die Weiterverarbeitung durch den Hersteller.